Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, sein Geld zu investieren. Eine besonders spannende und bisher wenig bekannte ist das Thema Whisky. Getrunken wird schließlich immer. Außerdem haben die vergangenen Krisen gezeigt, dass insbesondere reiche Leute auch in solchen Zeiten immer reicher werden. Der Markt für Luxusgüter, wie gute Whiskys, ist also in der Regel in Krisenzeiten nicht betroffen. Dies ist generell ein Vorteil solch Alternativer Investments, sie sind unabhängig von anderen Märkten wie den Aktienmärkten oder der Immobilienbranche. Sie eigenen sich also insbesondere zur Diversifikation eines bestehenden Portfolios.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie und warum Sie in Whisky investieren sollten. Renditen oberhalb des Aktienmarktes bei deutlich geringeren Schwankungen, gute Diversifikationsmöglichkeit, reale Gegenwerte, bankenunabhängig, kaum laufenden Kosten und zu guter Letzt, wenn wirklich alles zusammenbricht und der nächste große Finanzcrash kommt, haben Sie wenigstens noch eine gute Flasche Whisky zu Hause.
Das sind nur einige der Gründe und wir kommen jetzt zu den Details, eines erfolgreichen Whisky Investments. Falls Sie nebenbei selbst einen guten Whisky trinken wollen, ist der Lagavulin 16 Jahre Islay Single Malt Scotch empfehlenswert oder aber der Macallan Single Malt Scotch Fine Oak 12 Jahre. Beide eignen sich auch sehr gut als Geschenk für Kenner und Liebhaber.
Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Investment in Whisky sind gering, bereits ab ca. 100 Euro können Sie mit dem investieren beginnen und ein trockener Keller als Aufbewahrungsort ist ausreichend. Der Anlagezeitraum ist jedoch mittel- bis langfristig also mindestens ab 5 Jahren.
Inhalt
Was spricht für das Investieren in Whisky?
Zur echten Kapitalanlage wurde Whisky erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Das Anlegen eines Portfolios aus Fassabfüllungen gilt auch heute noch nicht unbedingt als Mainstream-Investment. Die hohe Rendite bei einer anleihenähnlichen Volatilität ist die ausschlaggebende Charakteristik dieser Kapitalanlage.
Whisky hat aber verschiedene Vorteile, warum es eine spannende Geldanlage ist.
Whisky ist definiert durch die minimale dreijährige Lagerzeit im Fass. Die Umweltbedingungen wirken sehr stark auf in den Reifeprozess ein. Der Scotch Single Malt ist in seiner gesamten Wertschöpfungskette auf die Umgebung angewiesen, dass keine Kopie an einem anderen Standort ohne Weiteres möglich ist.
Im Vergleich zu Produkten, wie Cola, die nach dem gleichen Standard in beliebigen Stückzahlen weltweit produziert werden können, ist es beim Whisky nicht möglich. Eine identische Brennerei in China, wird einen deutlich anderen Geschmack hervorbringen. Guter Whisky ist also selten und praktisch gar nicht kopierbar.
Im Premium-Marktsegment sind insbesondere lange gereifte (>20 Jahre) hochqualitative Einzelfassabfüllung sehr gefragt. Die für den Reifeprozess notwendige Lagerzeit kann auch keine Prozessverbesserung reduzieren. Die steigende Nachfrage kann also auch mit den aufgestockten Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren nicht bedient werden.
Hier greifen dann die ganz normalen Marktprinzipien von Angebot und Nachfrage. Immer wenn die Nachfrage stärker steigt, als das Angebot, steigt zwangsläufig auch der Preis. Genau solche Marktsituationen suchen wir als Investor.
Ein weiterer Vorteil des Whisky-Investment liegt in der emotionalen Kopplung des Sammlers. Die erzielbaren Preise sind stark vom Bedürfnis des Sammlers abhängig.
Fehlt dem potentiellen Käufer ausgerechnet der selbst gelagerte Whisky in seiner Sammlung, ist die Bereitschaft vorhanden, einen deutlich oberhalb des Marktniveaus befindlichen Preis zu zahlen. Diese Irrationalität ist ein Vorteil für Anleger in alternative, emotionale Assets und eine Markteffizienz kann sich nicht einstellen.
Ein weiterer Vorteil des Whiskys gegenüber vielen anderen emotionalen Assets ist die sehr hohe Haltbarkeit des Produktes und die einfache und damit günstige Lagerung.
Geschichte des Whiskys
Im 4. Jahrhundert n.Chr. wurde der Destillationsprozess nach römischer Tradition in irischen Klöstern getreu dem Vorbild von südfranzösischen Abteien übernommen. Es dauerte noch weitere 200 Jahre, bis die irischen Mönche die Brennkunst ins schottische Gebiet überführten. In die keltische Sprache übersetzt, wird aus dem römischen Aqua Vitae (Lebenswasser) die klangvollen Worte uisge beatha, von denen sich auch das heutige Wort Whisky herleitet.
Im 15. Jahrhundert hatten sich die Schotten einen Ruf für Whisky erarbeitet und im 16. Jahrhundert galt dieser sogar als Zeichen der Rebellion. Als König Heinrich VIII. die Klöster in Schottland schloss, destillierten die Mönche eben privat weiter. Das war die Geburtsstunde der weitverbreiteten Schwarzbrennerei. Wo Gewinne lockten, da wurde zudem das Interesse des Staates geweckt. Die neue Steuerquelle wurde erschlossen und die Steuereintreiber erhöhten Ende des 17. Jahrhunderts die Steuern auf Getreideerzeugnisse und das flüssige Endprodukt erheblich. Dieser Umstand verschärfte die Schwarzbrennerei und es wurde vornehmlich an unzugänglichen Orten des Nachts gebrannt. Tagsüber wären die Feuer für die benötigte Hitze aufgefallen.
Um den Steuern zu entgehen, ließen die Brennereien sich einiges einfallen. Schmuggeln wurde regelrecht zur Norm, denn es gab etwa 14.000 Schwarzbrennereien. Vom Sarg bis zur Kirchenkanzel wurden die Hohlräume des Königreichs mit Whisky gefüllt. 1823 gab die englische Regierung nach und senkte die Steuern. Es wurden niedrige Lizenzgebühren verlangt. Ab diesem Zeitraum wurden viele traditionsreiche Brennereien offiziell gegründet.
Einen echten Sprung in der Geschichte des Whiskys verzeichnete der Scotch (Whiskys aus Schottland). Dies geschah aber erst Ende des 19. Jahrhunderts. 1880 wütete eine Käferplage in Frankreich und verschlang die französischen Exportschlager Wein und Brandy. Die Schotten nutzten gekonnt ihre Chance und der Whisky wurde in den weltweiten Feinschmeckerregalen präsenter.
Die Entwicklung des Whisky-Marktes
Der Whiskymarkt verzeichnet seit Jahrzehnten eine positive Entwicklung. Der Bedarf der Kundschaft nimmt kontinuierlich zu und neue Märkte, wie der chinesische, indische und der russische, gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Für Whisky Investments sind besonders die Single Malt Whiskys aus Schottland (Scotch) interessant, da diese einen Großteil des Premium-Marktes ausmachen.
Hinweis: Ein Single Malt ist ein Whisky, der aus einer Brennerei stammt und aus gemälzter Gerste besteht .
Der Umsatz von schottischem Single Malt Whisky stieg im Jahr 2017 um 8,9%. Das Absatzvolumen erhöhte sich um 1,6%. Daraus resultiert, dass der Wert pro Whisky-Flasche im Erstverkauf ebenfalls stieg. Für einen Investor ist das ein guter Indikator. Die größten Umsätze werden laut der Scotch Whisky Association in folgenden Ländern erzielt:
Spannend ist insbesondere Singapur, das Tor zum asiatischen Markt denn von dort aus, gehen die Whiskys nach Indien und China, wo die Nachfrage nach Premium-Whiskys derzeit überdurchschnittlich steigt, weil der Whisky dort immer salonfähiger wird und eine große zahlungsfähige Kundschaft dort wartet.
Der Export nach Lettland stellt die Versorgung der russischen Oberschicht sicher. Der Bedarf der Whisky-Raritäten steigt hier ebenfalls signifikant. 2016 hat sich der Absatz innerhalb eines Jahres, trotzt EU-Wirtschaftssanktionen, verdoppelt.
Frankreich als größter Whisky-Abnehmer in Europa mag erstmal verwundern, denn die Franzosen sind nicht als europäische Whiskey-Genießerregion bekannt. Die Nachfrage nach hochwertigen Scotch Single Malt ist dennoch gestiegen. Eine wesentliche Rolle nimmt ein französischer Großimporteur ein, der die Ware in andere Länder weiterverkauft. Aus diesem Grund sind die Zahlen für den Konsum des Endverbrauchers nicht repräsentativ. An der Nachfrage ändert die Unschärfe nichts und die Konzerne produzieren Whisky fleißig auf Rekordniveau weiter.
Konzerne
Die Eigentumsverteilung der schottischen Destillerien auf die großen Konzerne ist sehr interessant. Ein dominanter Vertreter ist Diageo, der Rang 8 der größten Konzerne für Nahrungsmittel und Getränke besetzt und 40 Destillerien besitzt. Das Unternehmen hatte 2017 einen Marktwert von 71,2 Milliarden Euro. .
Ein weiteres Schwergewicht auf dem Markt mit 8,9 Milliarden Umsatz ist Pernod Ricard. 9 schottische Destillerien gehören diesem Konzern an.
Neue Engpässe am Horizont
Derzeit laufen 17 weitere Brennereien auf Hochbetrieb, deren Produkte aufgrund der langen Lagerung noch nicht auf dem Markt sind. Die verfügbaren Fässer verknappen und die Jahresangaben auf den Flaschen werden zunehmend aus dem Sortiment verschwinden. Ein zehnjähriger Whisky wird umbenannt in „Youngest Edition“. Damit sind die Hersteller nicht mehr auf die Verwendung eines mindestens 10 Jahre alten Whiskys beschränkt. Deutlich jüngere Whiskys können beigefügt werden, denn die Altersangabe der Abfüllungen wird durch das jüngste Fass definiert. Zudem sind die Brennereien in der Lage, zeitlich eher größere Mengen Whisky auf den Markt zu bringen.
Ein zweites Problem ist damit nicht gelöst. Die Brennereien können die Menge an alten Fässern nicht mehr hervorbringen. Beispielsweise sinkt die Nachfrage nach Sherry und damit auch die Produktion. Es wird immer schwieriger und kostenintensiver an diese Fässer heranzukommen. Vielleicht lauert auch in diesem Bereich eine neue, lukrative Investmentstrategie.
In jeder Marktphase wird getrunken? Whisky steht hoch im Kurs
In der Menschheitsgeschichte war die Nachfrage nach Spirituosen sowohl in wirtschaftlichen Hochzeiten als auch in Krisenzeiten konstant hoch. Der dominierende Erfolgsfaktor des Alkohols liegt in der künstlichen Erzeugung von Glücksgefühlen. Der Körper gewöhnt sich sehr schnell an die erhöhten Endorphin-Werte und das Verlangen danach steigt. Das ist einer der Hauptgründe, warum der Spirituosenabsatz in Phasen von Krisen und Kriegen auch noch steigt. Die Dosis macht das Gift und der Konsument ist für den sorgsamen Umgang verantwortlich. Als Investor hat man gewöhnlicherweise keinerlei Probleme mit diesem Sucht-Kreislauf, da die Flaschen geschlossen bleiben. Was die hohen Renditen bei den Anlegern bewirken, ist für den erfolgreichen Whisky-Investor natürlich ebenfalls zu betrachten.
Möglichkeiten, in Whisky zu investieren
Es gibt sehr unterschiedliche Möglichkeiten in diesen Markt zu investieren und von der Wertsteigerung zu profitieren.
Aktien
Ein gewohnter Einstieg für Aktieninvestoren kann die Kapitalanlage in Wertpapiere der dominierenden Konzerne wie beispielsweise Diageo, Pernod Ricard, Suntory, Brown-Forman-Corporation sein.
Indexfonds
Eine weitere Möglichkeit wäre das Investment in den Indexfond „Single Malt Fond AB“. Diese Form der Geldanlage stellt jedoch nicht unbedingt eine Alternative zum gewohnten Investieren in Aktien dar. Das Problem mit diesen Fonds ist, dass diese überwiegend in die Firmen investieren also praktisch nur deren Rendite abdecken. Die Whiskys selbst, haben jedoch oftmals eine wesentlich höhere Rendite und bieten eine bessere Möglichkeit der Diversifikation eines bestehenden Portfolios über physische Vermögenswerte.
Investition in Whiskyflaschen
Eine relevante, alternative Kapitalanlage ist die Vermögensanlage in besondere Whisky-Flaschen. Es gibt viele limitierte Abfüllungen, die ein hohes Maß an Wertsteigerung haben. Einer der breitesten und renditestärksten Märkte ist der Scotch Single Malt. Es gibt jedoch viele Kriterien, die der Anleger berücksichtigen sollte.
In welchen Whisky sollte man anlegen?
Reguläre Single Malts und Blends (gemischte Whiskys aus mehreren Brennereien und Abfüllungen), die millionenfach abgefüllt werden, sind weniger als Sammlerstück geeignet. Die Brennereien sind bemüht, Jahr für Jahr die gleiche Qualität und den selben Geschmack hervorzubringen. Die sehr großen Stückzahlen sind für Einsteiger-Investoren ein Indikator für eine wenig ertragreiche Kapitalanlage.
Das Augenmerk sollte vor allem auf Raritäten und dem besonderen Geschmack liegen.
Zu den wichtigsten Kriterien für guten Whiskey, der als Geldanlage geeignet ist gehören:
- die Limitierung der Abfüllung
- das Ansehen des Abfüllers oder der Brennerei
- das Alter des Whisky sowie die Verbraucherbewertung
Eine positiv bewertete Single-Cask-Abfüllung (aus einem einzigen Fass) beispielsweise, die unter 600 Flaschen hervorbringt, ist grundsätzlich ein gutes Investment.
Kleininvestoren: Für Einsteiger ab Investitionssumme ca. 100 Euro
Single-Cask oder Kleinserien aus ca. 6-8 Fässern, sind bereits ab 100 Euro erhältlich. z.B. der Glenrothes 1996 Cadenhead (21 Jahre alt). Hierbei sollten Sie die regelmäßigen Verteilungen der Sondereditionen beobachten und ein gutes Timing aufweisen. Kleininvestoren können mit etwas mehr Rechercheaufwand hochwertige Flaschen auf Auktionen zu niedrigen Preisen ergattern.
Wer etwas mehr ausgeben will: Investitionen ab ca. 1.000 Euro
Grundsätzlich gilt das die Preise beliebig in die Höhe steigen können. Der teuerste Whisky wurde für 947.000 Euro pro Flasche verkauft. Alleine auf Amazon, kostet der aktuell teuerste Whisky aktuell 112.000 Euro und ist dort bereits im Preis um 22.000 Euro gestiegen. Auch ganze Kleinserien können Sie dort gelegentlich erwerben und sogar einen Whiskey von 1842 habe ich dort gefunden, der leider auch nicht ganz so günstig ist. Um Transaktionskosten, Lagerkapazitäten und Aufwand zu sparen, ist es sinnvoll, bei größeren Investitionen auch eher auf teurere Flaschen zu setzen.
Das hat den Vorteil, dass man die Preisentwicklung vergangener Käufe und die Tasting-Bewertungen ziemlich präzise ermitteln kann.
Zudem wächst die Chance für irrationale Entscheidungen bei der Käuferschaft. Im Premiumsegment geht es oftmals neben den einzigartigen Geschmack um Prestige. Hier sind Käufer von emotionalen Luxusgütern oft bereit, einen deutlich über dem Marktniveau befindlichen Preis zu bezahlen.
Konkurrenzsituationen auf Auktionen verschärfen diesen Trend nochmals. Vielleicht ist dieses Verhalten bei eigenen Auktionen bei eBay schon aufgefallen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Beteiligung an Investitionen in ganze Fässer. Die Preise beginnen bei ca. 5.000 Euro und ein Fass hat mindestens eine Größe von ca. 250 Litern. Es gibt Vermittler, die den Kauf von ganzen Fässern ermöglichen. Man zahlt einen Einmalbetrag für frisch befülltes Fass und weiterhin die jährlichen Kosten für die Lagerung.
Am Ende muss die Abfüllung in Flaschen und der Versand ebenfalls vom Käufer finanziert werden. Dann liegt die geschickte Vermarktung in der Hand der Investoren. Die Investition in ein einziges Fass birgt jedoch ein Klumpenrisiko. Ein Fass kann auch geschmacklich „umkippen“ und nicht mehr genießbar sein. Verlässliche Zahlen in diesem Bereich zu finden ist leider gar nicht so einfach, aber Sie sollten sich dieser Risiken bewusst sein.
Großinvestoren: Investitionen in Whisky ab ca. 250.000
Für Großinvestoren ist die Investition in alternative Assets sehr interessant, da die Rendite über dem Aktienmarktniveau liegt. Das angesprochene Klumpenrisiko kann durch das breitere Investment in eine Fassserie deutlich reduziert werden.
Die Investition in eine ganze Sammlung von Sondereditionen einer nachgefragten Brennerei ist ebenfalls eine gute Möglichkeit. Zudem kann man diese Anlage sehr ansprechend ausstellen.
Eine weitere Möglichkeit für finanzkräftige Investoren ist das Vordringen in die Spitzenklasse der Einzelflaschen. Mittlerweile werden Whiskyflaschen für bis zu 1 Million Euro gehandelt. Warum diese horrenden Preise auch in Zukunft aufgebracht werden, wurde auf InWhiskment.de näher betrachtet.
Sparplan – monatliche Diversifikation in Flaschenform
Außer der Möglichkeit einmalig einzelne Flaschen zu kaufen, gibt es auch den Weg eines monatlichen Sparplans. Zwei einfache Möglichkeiten gibt es:
- Ein anzusparender Betrag wird monatlich in ein bis zwei Whiskyflaschen investiert.
- Bei der zweiten Variante wird der Sparbetrag auf ein Tagesgeldkonto eingezahlt und quartals- oder halbjährlich werden in mehrere Flaschen oder wenige hochpreisige Flaschen investiert. Bei dieser Option reduziert man den Aufwand in der Such- und Kaufphase. Die Versandkosten können ebenfalls minimiert werden.
Mit einem Sparplan kann man auch eine Sammlung einer bestimmten Marke realisieren. Gelingt es die Vollständigkeit ab einem definierten Datum zu garantieren, dann wird der Wert der Sammlung erheblich über der Summe der Einzelflaschen liegen. Für diese Sammlung steht jedoch auch ein kleinerer Verkaufsmarkt zur Verfügung.
Durch die geringe Diversifikation erhöht sich jedoch auch das Risiko solcher Investitionsstrategien.
Phasen des Investierens in Whisky
Sie können in vier einfachen Schritten in Whisky investieren.
In der ersten Phase wird das Anlageziel, die Strategie und potentielle Anlageobjekte identifiziert.
In der Kaufphase schnüren Sie das optimale Investmentpaket. Ein günstigster Verkaufspreis und die Minimierung der Versand- und Zusatzkosten sind in dieser Phase wichtig.
In der Haltephase geht es um die sichere Verwahrung des Produktes.
In der letzten Phase bestimmen Sie Ihren Verkaufszeitpunkt und suchen den passenden Käufer.
Suchen
In dieser Phase sollte Sie sich zuerst mit dem Anlageziel, dem Anlagehorizont und ihrer eigenen Risikotoleranz auseinandersetzen. Das Whisky-Investment hat grundsätzlich eine mit Anleihen vergleichbare Volatilität. Dennoch birgt auch dieses Investment Risiken mit sich, denen Sie sich bewusst sein sollten.
Die Marktanalyse ist der entscheidende Weg zu Ihrer ersten Investition. Entweder nutzen Sie eine professionell aufbereitete Lösung, die Ihnen gleich konkrete Empfehlungen für den jeweiligen Investitionsbedarf bereitstellt oder Sie recherchieren eigenständig. Es gibt viele kostenlose Tools und Möglichkeiten, um an die benötigten Informationen zu gelangen. Im verlinkten Artikel zum Thema Marktanalyse sind ein paar interessante Optionen für Sie aufbereitet.
Kaufen
Diese Phase umfasst die Recherche der günstigsten Kaufoptionen entsprechend der zuvor identifizierten Kandidaten. Im Zentrum steht die Optimierung des günstigsten Gesamteinkaufspreises. Eine Bündelung von Einkäufen verschiedener Flaschen bei einem Lieferanten steht oftmals im Vordergrund.
Der Kauf über seriöse Versandhändler ist die sicherste Lösung. Zudem können Verkaufs- oder Tauschangebote in Foren oder Facebookgruppen eine Rolle spielen. Attraktive Einstiegspreise kann man ebenfalls auf Auktionen erzielen.
Hier sind jedoch ein fundierteres Marktwissen und jede Menge Disziplin notwendig. Oder aber Sie nehmen professionelle Beratung in Anspruch und kontaktieren mich.
Lagern
Whisky ist eine der sichersten und am einfachsten zu lagernden Spirituosen. Ein trockener, kühler, dunkler Raum reicht aus, um diese Wertanlage über Jahrzehnte zu lagern.
Die größten Gefahren gehen von einem Bruch oder Schimmelbildung aus. Sofern der Korken nicht betroffen ist, kann der Whisky genossen werden. Für den Verkauf an Sammler spielt die Unversehrtheit der Flasche und Verpackung eine wichtige Rolle.
Verkaufen
Die Wertsteigerung der meisten investitionswürdigen Whiskys hat einen exponentiellen Verlauf. In vielen Fällen stellt sich die erwartete Rendite jedoch erst nach 5 bis 7 Jahren ein.
Anleger mit einem noch längeren Atem profitieren von der natürlichen Verknappung. Ein schönes Beispiel bot sich über einen Bekannten. Vor 25 Jahren kaufte er zwei Flaschen des beliebten Black Bowmore (1964) für jeweils 70 Pfund. Mit 2.000 Flaschen eine eher großzügige Auflage, doch bei Erscheinen für deutlich zu teuer befunden. Bis sich allmählich herumsprach, wie gut dieser Whisky schmeckte. Heute werden die wenigen Flaschen für 17.000 Euro gehandelt. Diese Wertsteigerung des 200-fachen in 25 Jahren ist nicht die Regel, aber auch kein Zufall.
Risiken
Solange die Flasche heile bleibt, ist ein totaler Wertverlust unmöglich, denn der hochwertige Whisky kann auch ohne Abnehmer selber getrunken werden.
Ein paar Grundregeln bei der Lagerung verhindern dieses Worst-Case-Szenario. Hier können Sie sich einfach auf Ihren gesunden Menschenverstand verlassen und etwas vorsichtig sein.
Eine größere Sammlung sollte außerdem gegen Brand und Diebstahl geschützt werden.Sie können dieses Risiko jedoch mit einer besonderen Vereinbarung in der Hausratversicherung abdecken. Ein jährlicher Abgleich der Versicherungssumme mit dem geschätzen Wert der Whiskysammlung ist empfehlenswert, da der Wert kontinuierlich steigt.
Grundsätzlich ist auch eine Trendwende in der hohen Nachfrage möglich, was den Renditetrend der letzten Jahre schmälern kann. Allerdings gibt es ein paar Stars, die ihre Vorherrschaft in der Spitzenklasse behaupten werden. Umfassende Statistiken sind nicht zu finden.
Fazit
Das Whisky-Investment ist keine Alternative zum soliden Investitionsplan in ETFs und Indexfonds, sondern eine interessante Ergänzung, um ein bestehendes Portfolio weiter zu diversifizieren und die Renditen zu erhöhen.
Bei diesem Investment handelt es sich um eine Anlageklasse, die eine natürliche Verknappung impliziert. Es werden immer wieder besondere Whisky-Flaschen getrunken und die ungeöffneten Flaschen gewinnen automatisch an Wert, sofern die Nachfrage konstant bleibt.
Für alle Investoren die sich breiter aufstellen wollen, bildet Whisky eine interessante Alternative. Wenn Sie sich weiter über das Thema informieren wollen, können Sie den Blog InWhiskment von Steffen Schomann besuchen. Dieser bietet viele Details und persönliche Beratung zu diesem Thema.
Wer sich weiter über das Thema informieren möchte, dem empfehle ich auch das Standardwerk Malt Whisky von Michael Jackson und Whiskys der Welt, von Charles Maclean.