Aktien sind ja bei den deutschen im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarländern oder gar den USA immer noch relativ unbeliebt. Ungefähr 7% der Bevölkerung hat lediglich Aktien und selbst zu Höchstzeiten um das Jahr 2000 herum, waren es gerade mal 15%. In den USA liegt diese Quote bei ca. 56%.

Viele scheuen das Risiko der Börse und sehen dieses Thema immer noch geprägt von der Finanzkrise und großen Verlusten. Nur die wenigsten sind sich jedoch auch darüber im klaren, dass ihr Geld alleine durch die Inflation jedes Jahr 3-4% an Wert verliert (Zuwachs der Geldmenge minus Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes im Durchschnitt über die letzten 15 Jahre, andere Zahlen gehen von 5-8% aus). Inflation ist also eine weitere Form von Enteignung der Sparer ohne Sachwerte oder investiertes Kapital.

Selbst konservativ mit 3% gerechnet bedeutet das effektiv, dass sich Ihr erspartes Kapital in ca. 20 Jahren in der Kaufkraft halbiert hat! Die meisten Deutschen sparen sich also regelrecht Arm mit ihren Sparbüchern und Tagesgeldkonten, da diese aktuell nicht einmal in der Lage sind, die Inflation auszugleichen.

Auf dieser Seite haben Sie ja bereits einige Alternativen kennengelernt und heute betrachten wir eine weitere. Aktien bieten nicht nur die Möglichkeit der Gewinne durch den Anstieg des Aktienkurses, sondern Sie können auch von Aktien durch regelmäßige Dividendenzahlungen profitieren.

Ein Dividenden Klassiker ist z.B. die Coca Cola ktie, die einmal im Quartal eine Dividende an Ihre Anleger zahlen. Am 02.04.2018 beispielsweise gab es 39 Cent pro Aktie. Im Jahr sind das 1,56 USD. Bei einem Aktienkurs von ca. 44 USD aktuell, entspricht das einer Rendite von ca. 3,5% pro Jahr. Coca Cola hat in den letzten 56 Jahren diese Dividende regelmäßig erhöht und zahlt seit fast 100 Jahren Dividenden.

Das klingt zunächst nach einer tollen Investition und heute betrachten wir im Detail die Vor- und Nachteile der Dividenden-Aktien-Strategie.

Hinweis: Vielen Einsteigern würde ich empfehlen, auf einen Indexfond zu setzen wie in diesen Artikel zum ETF-Sparplan erläutert. Das spart Ihnen die Auswahl, verringert das Risiko durch Diversifikation und es gibt hier ebenfalls ausschüttende Dividenden-ETFs, die Ihnen regelmäßig Dividenden auszahlen. Dividenden Aktien haben jedoch auch einige Vorteile, zu denen ich weiter unten kommen werde.

Was sind Dividenden?

Dividenden sind zunächst eine jährliche Geld-Auszahlung an die Aktienbesitzer, deren Höhe auf der Aktionärsversammlung beschlossen wird. Wenn die Aktie einer Firma am 1.1.2018 100 Euro wert ist und zum Jahresabschluss am 21.12.2018 einen Gewinn erwirtschaftet hat, gibt es zwei Möglichkeiten.

Entweder das Unternehmen reinvestiert die Gewinne in Maschinen, Werbung, neue Produkte oder bildet Rücklagen. Das Unternehmen behält also das Geld und steigt dafür im Wert. Der Aktienkurs könnte also beispielsweise auf 110 Euro steigen, da das Unternehmen gewachsen ist und voraussichtlich in Zukunft auch höhere Gewinne erzielen wird. Der Gewinn pro Aktie beträgt dann 10 Euro.

Die zweite Möglichkeit ist, dass das Unternehmen die Gewinne an die Anleger ausschüttet. Der Aktienkurs bleibt dann bei den 100 Euro und Sie erhalten als Anleger 10 Euro pro Aktie als Dividendenzahlung. Übliche Dividendenzahlungen liegen zwischen 1% und 10%.

Den Anteil der Gewinne, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird, nennt man auch Ausschüttungsquote. Also bei einem Gewinn von 10 Euro pro Aktie und einer Dividende von 5 Euro Pro Aktie wäre die Ausschüttungsquote 50%. Die Dividende wird jedoch prozentual zum aktuellen Aktienwert angegebne, also bei der 100 Euro Aktie und 5 Euro Dividende pro Aktie, liegt die Dividendenrendite bei 5%.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Arten, mit dem Gewinn umzugehen besteht also im Wesentlichen darin, wer den Gewinn bzw. einen Teil daraus erhält. Sie als Investor oder das Unternehmen.

Wichtig ist auch zu verstehen, dass Dividenden nicht das gleiche wie Zinsen sind. Unternehmen zahlen sie freiwillig und die Höhe der Dividenden ist nicht fest. Außerdem erhalten Sie Zinsen immer zusätzlich zu Ihrem Kapital, wohingegen Dividenden praktisch nur eine Umverteilung sind. Ohne Wachstum würde eine Dividenden-Zahlung langfristig also zu einer völligen Entwertung des Unternehmens führen.

Wie genau funktioniert die Dividenden-Aktien-Strategie

Das Prinzip ist sehr einfach: Sie wählen Titel, meist große bekannte Firmen, die zu den führenden in ihrer jeweiligen Branche gehören, die historisch gesehen über die letzten Jahre Dividenden an die Anleger ausgezahlt haben und hoffen darauf, dass das auch in Zukunft der Fall ist.

Kritikpunkte an der Dividenden-Aktien-Strategie

Wie in dem Rechenbeispiel oben ersichtlich, ändert es effektiv nicht viel. Praktisch gesehen können Sie auch 100 Euro Bargeld von Ihrem Konto abheben und sind dann zunächst weder reicher noch ärmer. Das Geld ist jetzt erstmal nur in Ihrer Tasche und nicht mehr auf der Bank. Als Eigentümer einer Aktie gehört Ihnen ein Anteil der Firma und Sie heben durch die Dividende Ihr eigenes Geld ab.

Kritiker der Dividendenstrategie nennen das ein Nullsummenspiel. Geld wird nur von der Linken in die Rechte Tasche gesteckt. Ihre Aktie verliert in höhe der Dividendenzahlung an Wert (Dividendenabschlag genannt). Da Sie an das Unternehmen glauben, sonst hätten Sie vermutlich nicht investiert, entziehen Sie jedoch Kapital, welches Sie dann erneut investieren müssen (meist wieder gebührenpflichtig).

Oftmals ist es in der Praxis aber auch so, dass das Unternehmen kurz nach der Dividendenzahlung oftmals wieder den gleichen Kurs wie vorher hat.

Außerdem gilt zu bedenken, dass einige Unternehmen wie Coca-Cola die ihre Dividende jetzt seit fast 100 Jahren zahlen und seit 57 Jahren in Folge sogar erhöht haben, bereits eine nahezu vollständige Marktdurchdringung haben. Wohin soll Coca-Cola noch wachsen durch weitere Investitionen? Für derartige Unternehmen ist es durchaus sinnvoll, Dividenden auszuzahlen. Ebenso Apple die Milliarden von Dollar Bar liegen haben, weil ihnen anscheinend die innovativen Ideen ausgehen. Anders ist es bei Google, Facebook oder Amazon. Diese gehören zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen und zahlen keine Dividenden aus.

Genau betrachtet, sind Sie aber schlechter gestellt als bei einem Nullsummenspiel. Sie stecken Ihr Geld nicht nur in eine andere Tasche, sondern diese andere Tasche hat auch noch ein Loch. Da die Abgeltungssteuer bei der Auszahlung der Dividende sofort fällig wird, unterliegt diese nicht mehr dem Zinseffekt bei zukünftigen Wertentwicklungen des Unternehmens. Sie verlieren also neben den Ordergebühren weiteres Geld und mögliche Einnahmen. (Dies ist nur der Fall wenn Sie den Freibetrag von 801 Euro pro Jahr bereits überschritten haben) Gerade für die private Altersvorsorge ist dass ein wichtiger Punkt. Wer sehr langfristig investieren will, verliert dadurch Geld. Praktisch sind es ca. zwischen 0,1% und 0,3% pro Jahr, je nach Anlagezeitraum, Freibeträgen und Strategie. Dieser Effekt wird auch Steuerstundungseffekt genannt.

(Hier werden also bereits vom Unternehmen versteuerte Gewinne, nochmals privat versteuert. Der Staat erhält also wie immer den größten Anteil. Das ist nicht nur für den Anleger, sondern natürlich auch für das Unternehmen eher schlecht.)

Diese neue Investition der erhaltenen Beträge bedeutet immer, dass Sie Zeit investieren müssen. Außerdem setzen Sie auf einzelne Titel. Währen Sie bei den Indexfonds einen ganzen Markt abdecken, setzen Sie bei einzelnen Titeln auf bestimmte Marktbereich. Titel wie H&M oder Shell zahlen relativ gute Dividenden um die 5-6% aber dementsprechend hoch ist natürlich auch das Risiko.

Reinvestition kostet neben Zeit natürlich auch wieder Gebühren und gerade für ungeduldige Anleger besteht das Risiko, dass ein Kauf oder Verkauf zum falschen Zeitpunkt, die Rendite deutlich reduzieren kann.

Ein weiteres Problem das ich bei Dividendenaktien sehe, ist, dass die Dividende in der Regel im Kaufpreis enthalten ist. Eine Aktie die 6% Dividende voraussichtlich über die nächsten Jahre erwirtschaftet (Was schon eine ziemlich riskante Wette ist) ist dementsprechend teuer. Sie sind ja nicht der einzige der auf die Idee kommt, sich die historischen Dividenden einer Aktie anzusehen und dementsprechend solche Titel zu kaufen.

Nachteilig ist auch, dass ein sinnvoller Start in die Dividenden-Aktien-Strategie bereits ein gewisses Vermögen voraussetzt, damit Sie von Anfang an sinnvoll diversifizieren können und die Transaktionsgebühren nicht gleich Ihre gesamten Gewinne vernichten.

Selbst dann erreichen Sie aber mit einem Depot aus Einzelaktien vermutlich nie den gleichen grad an Diversifizierung wie ein ETF auf den MSCI-World Index beispielsweise. Ob das notwendig ist, darüber gibt es geteilte Meinungen. Mit der geringeren Diversifikation geht auf jeden Fall ein höheres Risiko und größere Wertschwankungen Ihres Portfolios einher.

Praktisch gesehen bleibt als letzter Punkt dann noch zu bedenken, dass über einen längeren Zeitraum betrachtet, Indexfonds und ETFs die meisten Einzelaktien-Portfolios und Dividendenaktien schlagen. (Hinweis: Auch bei thesaurierenden Fonds, also Fonds, die das Geld nicht ausschütten, sondern direkt weiter investieren, fällt die Abgeltungssteuer an.)

Was spricht dann für die Dividendenaktien-Strategie?

Zunächst einmal können viele Börsen-Strategien kompliziert sein. Den wirklichen Wert eines Unternehmens mit seinen wichtigsten Kennzahlen zu berechnen, ist selbst für Experten keine einfache Aufgabe. Die Dividende ist eine einzige klar ersichtliche Kennzahl, die zunächst erstmal von jedem leicht als Kriterium für eine Kaufentscheidung herangezogen werden kann.

Außerdem hat jeder hat seine eigenen Investitionsziele. Die einen wollen Vermögen aufbauen und die anderen passives Einkommen erwirtschaften. Wer eine Immobilie als Kapitalanlage erwirbt, erhofft sich regelmäßige Mieteinnahmen und die mögliche Wertsteigerung der Immobilie ist nicht zwangsläufig ein Kaufgrund.

Genauso kann es mit Aktien sein. Wer die Dividenden-Strategie verfolgt, erhofft sich ein regelmäßiges passives Einkommen. Der mögliche Wertzuwachs der Aktie ist zwar interessant aber nicht ausschlaggebend. Dies ist auch ein weiterer Vorteil der Dividenden-Strategie, das Einkommen ist wirklich passiv. Sie müssen nichts verkaufen oder sich anderweitig kümmern, das Geld wird automatisch auf Ihr Konto überwiesen. Während in der Sparphase des Vermögens also Dividenden eher vermieden werden sollten, können Sie in der Auszahlungsphase, wo man von den Kapitalerträgen lebt, durchaus sinnvoll sein. Prinzipiell könnten Sie aber natürlich auch jedes Jahr 3% Ihres Portfolios verkaufen und sich so „selbst die Dividende auszahlen“.

Häufig wird dabei auch als Grund genannt, dass man so „unabhängiger“ von Finanzkrisen oder Ähnlichem ist, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht. Die Dividenden sind ausgeschüttete Gewinne, wenn kein Gewinn gemacht wird, gibt es auch keine Auszahlungen.

Ein persönlicher guter Grund kann aber auch einfach das Bauchgefühl sein. Regelmäßig steigende Einnahmen sind wohl die beste Motivation für langfristiges Sparen und Investieren. Faktisch erhalten Sie zwar nicht mehr Geld, aber das größte Problem vieler Anleger sind wohl eher die Konsumversuchungen die uns tagtäglich über all die Werbungen erreichen. Wir Menschen neigen laut Studien dazu, die sofortige Belohnung einer Belohnung „irgendwann“ vorzuziehen. Mit den regelmäßigen Dividenden-Zahlungen erhalten Sie genau diese sofortige Belohnung. Dadurch fällt das Umsetzen von langfristigen Buy and hold Strategien wesentlich leichter und da Börsenerfolg sehr stark von der Psychologie abhängig ist, ist dies ein ganz wichtiger Punkt, der für die Dividenden-Aktien-Strategie spricht.

Dazu sei auch noch gesagt, dass Dividendenzahlungen in der Regel weniger schwanken als Aktienkurse. Der Kurs einer Aktie unterliegt oftmals auch Schwankungen, die nichts mit den zugrundeliegenden Unternehmen zu tun haben sondern rein psychologischer Natur sind.

Rein psychologisch sind auch einige der weiteren Gründe für die Dividenden-Strategie. Nehmen wir an, Sie wollen in den Urlaub fahren und benötigen dafür 1.000 Euro. Wenn Sie diese 1.000 Euro aus Dividenden bezahlen, ist das für die meisten kein Problem. Wenn Sie jedoch Aktien verkaufen müssten die derzeit im Verlust sind, müssten Sie diese Verluste ja realisieren. Kein Anleger realisiert gerne Verluste. Selbst wenn die Aktien derzeit im Gewinn sind, und hinterher weiter steigen, ärgern sich die meisten Anleger. Das ist nur einer von vielen Aspekten, wie Anleger sich selbst regelrecht „betrügen“. Diese werden in meinem neuen Buch über die Börsenpsychologie dann ausführlich behandelt.

Langfristiges Buy and hold, ist in der Regel eines der zugrundeliegenden Prinzipien der Dividenden-Strategie und für die meisten Anleger eine solide gute Grundlage. Sie müssen nicht ständig neu nachsehen, sondern investieren in etablierte Unternehmen mit einer langen Historie. Das bietet eine gewisse Planbarkeit der Einnahmen,einen regelmäßigen Cashflow und spricht ebenfalls für die Dividenden-Aktien-Strategie.

Außerdem erhöhen Sie dadurch nicht Ihr Risiko. Sie Investieren konstant z.B. die 100 Euro in eine Aktie und zukünftige wirtschaftliche Fehlentscheidungen des Unternehmens oder mögliche Trendwenden betreffen Sie nicht so stark. Wenn durch extreme Ereignisse wie den aktuellen Dieselskandal ein Unternehmen langfristig nachhaltig an Wert verliert, habe Sie vorher bereits einen Teil Ihrer Zahlungen erhalten. Wenn jetzt ein neuer Trend wie die Elektroautos von einem Unternehmen nicht aufgegriffen wird, oder aber eine riskante Firmenübernahme geplant ist, kann es passieren, das auch langjährig bestehende Unternehmen in Schieflage geraten.

Bei Indexfonds und ETFs ist es auch so, dass Sie jährliche Fondsgebühren haben. Auch wenn diese gering sind, insbesondere im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds, steigen sie trotzdem proportional mit dem Anstieg des Vermögens. Die Kosten für den Ankauf von Dividenden-Aktien bleiben konstant und sind einmalig. Weiterhin haben Sie bei ETFs immer auch ein, wenn auch praktisch extrem geringes, Emittentenrisiko, also das Risiko, dass der Herausgeber des Wertpapieres zahlungsunfähig wird. (In der Praxis bisher nicht vorgekommen)

Die Dividenden-Strategie ist dann von Vorteil, wenn Sie die ausgezahlten Gewinne profitabler anlegen als das Unternehmen, in dem das Geld sonst verbleiben würde. Aber wenn Sie das können, ist die Frage legitim, warum Sie denn nicht alles Geld dort anlegen sollten?

Insgesamt sind die Vor- und Nachteile also recht ausgewogen und Sie als Investor müssen für sich entscheiden, welche Strategie Sie bevorzugen. Aus meiner Sicht machen Sie definitiv keinen Fehler, wenn Sie einige solide Dividenden-Aktien im Portfolio haben. Das schließt ja auch nicht aus, dass Sie ergänzend noch einen ETF-Sparplan oder ähnliches haben.

Mit der Dividenden-Aktien-Strategie als Einsteiger beginnen

  1. Eröffnen Sie ein Broker-Depot bei einem Depot-Anbieter mit möglichst niedrigen Gebühren wie der DKB. ( Ich empfehle sonst meist Flatex, aber für die Dividenden-Strategie ist Flatex nicht empfehlenswert, da Sie Gebühren bei ausländischen Dividendenzahlungen zahlen. Prüfen Sie also genau, für welches Depot Sie sich entscheiden.)
  2. Bestimmen Sie ihr persönliches Startkapital
  3. Teilen Sie das persönliche Startkapital auf 3-4 Dividendentitel auf (Wenn Ihr Kapital das zulässt, ansonsten zunächst lieber mit einem Titel beginnen und später andere Aktien dazukaufen)
  4. Achten Sie ggf. auf Ihren Freistellungsauftrag bei der Bank

Empfehlenswerte Dividenden-Aktien 2018

1. Coca-Cola
3. Johnson & Johnson
4. BP
5. BASF
6. National Fuel Gas
Usw.

Eine einfache Strategie ist, einmal jährlich zu prüfen welche Aktien derzeit die höchsten Dividenden über einen langen Zeitraum haben und diese zu kaufen. Aktien, deren Dividenden gestrichen wurden, können Sie ggf. verkaufen.
Eine Alternative ist einfach die langfristige Buy and hold Strategie, bei der Sie die einmal gekauften Aktien praktisch solange halten, bis Sie Geld benötigen.

Um Dividenden-Aktien zu finden, gibt es seit 2005 beispielsweise den S&P 500 Dividend Aristocrats Index, dieser enthält nur Firmen die seit mindestens 25 Jahre in Folge ihre Dividenden erhöht haben und auf dem S&P 500 Index gelistet sind. Aktuell sind dort ca. 50 Firmen vertreten, die alle einen guten Einstieg in die Dividenden-Strategie bilden.

Ich persönlich achte dann noch auf eine Aufteilung nach Sektoren beispielsweise Rohstoffe, Nahrungsmittel oder Autoindustrie. Außerdem Teile ich regional auf, so dass ich sowohl Titel aus Europa als auch beispielsweise den USA im Portfolio halte. Auch bei einem kleinen Portfolio ist das schon sehr sinnvoll.

Tipps zur Umsetzung der Dividenden-Aktien-Strategie

Achten Sie nicht nur auf die Höhe der Dividende. Viel wichtiger ist beispielsweise, wie lange diese bereits ausgezahlt wird. Unternehmen die es sich leisten können über einen lange Zeit Dividenden auszuzahlen erzielen auch über lange Zeit Gewinne und das ist unabhängig von Ihrer Investmentstrategie erstmal gut für Sie als Anleger (Diese Unternehmen die sehr lange steigende Dividenden zahlen, werden auch Dividendenaristrokraten genannt). Außerdem gibt es einige Unternehmen die zwar relativ geringe Dividenden zahlen, dafür jedoch trotzdem ein starkes Kurswachstum haben.

Sie müssen nicht wie ein Indexfond in hunderte von Aktien für ein sinnvolles Risikomanagement und ausreichende Diversifikation investieren. Zwischen 10 und 20 Titel können ausreichend sein. Achten Sie auf verschiedene Branchen und Wirtschaftsregionen.

Daraus ergibt sich aber auch, dass Sie, um die Transaktionsgebühren auszugleichen, je nach Preis der Aktie auch ein wesentlich höheres Startkapital benötigen. Sie sollten mit mindestens 3-4 Einzeltiteln beginnen wie Coca-Cola, McDonalds oder 3M die über eine ewig lange Tradition in Dividenden-Zahlungen verfügen und als sehr solide Firmen gelten.

Im Idealfall kaufen Sie nach Kurseinbrüchen wie der Finanzkrise von 2008 oder aber, wenn andere Nachrichten für einen kurzfristigen Kurseinbruch sorgen. Das gilt aber für alle Aktienstrategien gleichermaßen und umgedreht sollten sie auch Hype-Zeiten zum Nachkauf vermeiden.

Achten Sie auf den Freistellungsauftrag bei Ihrer Bank.

Unter gewissen Umständen kann es empfehlenswert sein, auch Titel abseits der Dividenden Aristokraten zu kaufen und so eine höhere Dividende zu erhalten. Wenn das Unternemen die Dividende aus den Gewinnen bezahlt, das Wertpapier liquide genug ist, in den letzten Jahren keine Verluste gemacht hat, es keine größeren Gewinneinbrüche gab und das Unternehmen solide Finanzen aufweist, ergeben sich hier vielversprechende Chancen. Dies ist jedoch eher für Investoren geeignet die bereit sind, viel Zeit in das Thema zu investieren.

Fazit zur Dividenden-Aktien-Strategie

Ob die Dividenden-Strategie das richtige für Sie ist, hängt natürlich von Ihren persönlichen Zielen ab. Wenn man als Referenzwert das Sparbuch nimmt, dann ist wohl fast jede Dividendenaktie ein besseres Investment. Im Vergleich zu Indexfonds müssen Sie sich schon intensiv mit dem Thema befassen, um einen Index wie den S&P500 oder den MSCI World langfristig zu schlagen.

Per Se ist die Strategie nicht gut oder schlecht. Wenn auch nicht unbedingt aus den „richtigen“ Gründen, so entscheidet sich jemand der nach Dividenden-Aktien sucht, letztendlich dennoch oftmals für gute Titel.

Wer dann noch wert auf regelmäßige Zahlungen legt, sich für das Thema Börse interessiert, gerne aktiv handelt oder unter dem Steuerfreibetrag ist, für den ist die Dividenden-Strategie gut. Leicht umzusetzen, relativ risikoarm und solide. Insbesondere im Alter, oder in der Lebensphase wo man plant, von den Kapitalerträgen zu profitieren, sind Dividenden-Titel manchmal sinnvoll, obwohl es vor Steuern grundsätzlich keinen Unterschied macht, ob sie Anteile verkaufen oder Dividenden erhalten.

Für alle, die weniger Aufwand wünschen, sich noch in der Ansparphase befinden, oder aber bereits den Steuerfreibetrag überschritten haben, ist eine Indexfond-basierte Strategie meist die bessere Empfehlung.

Wer regelmäßige Dividendenzahlungen wünscht und sich dabei professionelle Hinweise sucht, um Zeit zu sparen, oder aber von dem Fachwissen von Experten zu profitieren, kann sich den Dividenden-Alarm ansehen. Dort erhalten Sie wertvolle Tipps zu Dividendenaktien, Unterstützung bei der Auswahl und dem Verkauf und konkrete Handlungshinweise, von denen Ihr Portfolio profitieren wird.